Auf der Suche nach den Schuldigen und dem ständigen mit dem Finger auf andere zeigen, dem Herumjammern wie schlecht doch alles ist und dass ihnen die Hände gebunden sind, beschäftigen sich viele Menschen mit dem ständigen Gedankenkreisen um die „bösen Außenfaktoren“, anstatt mit dem eigenen Leben. Natürlich kann man als einzelner gewisse äußere Dinge weder beeinflussen noch verändern. Was man jedoch beeinflussen und „kontrollieren“ kann ist das eigene Leben bzw. das eigene innere System und somit wie man auf die äußeren Faktoren reagiert.
Viele Menschen warten ihr ganzes Leben auf die Änderung ihrer Realität, um sich erst dann dafür anzustrengen. Sie glauben, wenn sich im Außen etwas ändert, könne es ihnen gut gehen. Sie unternehmen auf Grund ihrer limitierenden Glaubenssätze nichts und gehen am liebsten den geringsten Weg des Widerstandes. Sie warten (oft bis sie gestorben sind) auf einen Retter und Erlöser im Außen oder bessere Zeiten.
Andere Menschen, die Umstände, irgendwelche „mysteriösen Kräfte“ werden für Leid, Schmerz und Unglück verantwortlich gemacht. Die Schuld wird von sich abgewandt und anderen zugewiesen.
Nicht nur der Retter, der endlich den entscheidenden Impuls bringen soll, dass man handelt, sondern auch der Zerstörer, der für Misslingen verantwortlich gemacht wird, wird ins Außen projiziert.
Wenn man die volle Verantwortung für sich selbst übernommen hat, gibt es jedoch keinen Grund mehr einem anderen gegenüber nachtragend zu sein.
Viele Menschen wollen nicht tun, was notwendig ist, sind aber dann auf den Erfolg und den Lifestyle von anderen neidisch und wollen das haben, was andere haben. Diese „anderen“ hätten ja bessere Voraussetzungen und es generell leichter gehabt. Wir alle kennen Menschen, die süchtig nach Unglück zu sein scheinen, die klagen und sich über ihr Schicksal im Leben beschweren, aber weiterhin dieselben Entscheidungen treffen, die sie überhaupt in Schwierigkeiten gebracht haben.
Andere sind nicht verantwortlich dafür, wenn Sie Ihre innere Arbeit nicht machen und sich deshalb in einer unbefriedigenden (äußeren) Situation befinden.
Eine Steuereinheit in Ihrem Gehirn lässt Sie die Dinge tun wie Sie sie tun und lässt Sie denken, was Sie denken. Eine Ansammlung Ihrer gesamten Weltanschauung.
Es macht auch keinen Sinn die äußeren Umstände verändern zu wollen, damit Sie sich besser fühlen. Es liegt nicht an der Außenwelt, dass Sie nicht erfüllt und finanziell gut aufgestellt sind. Tief in Ihnen liegen unbewusste Konditionierungen und Überzeugungen verborgen, die dafür sorgen, dass Ihr Leben so verläuft wie es jetzt ist.
Es ewig auf die (schlimme) Kindheit zu schieben, dass man seine Ziele nicht erreicht, aber nichts für die Beleuchtung dieser zu tun und dafür auch nichts zu investieren – weder Zeit noch Geld – ist auf Dauer wenig hilfreich. Aber immerhin schon mal ein Blick in die richtige Richtung. Es kann durchaus eine Weile sinnvoll sein dort hin zu schauen, um erstmal herauszufinden wer man selbst eigentlich ist bzw. nicht ist. Und dieser Part kann, sofern Sie nicht schon kristallklar geboren wurden, in dem Sinne nicht wirklich übersprungen werden.
Aber auch hier ist es wichtig den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen, das wieder hinter sich zu lassen und stattdessen die Dinge, die hochkommen einfach wahrzunehmen ohne alte Geschichte dazu. (Störende) Gedanken und Gefühle kann man ab einem bestimmten Entwicklungsstand auch einfach als Wolken am Himmel sehen, die kommen und gehen. Erlauben Sie es Ihnen zu kommen und zu gehen, aber Sie müssen diesen dann nicht mehr so viel Aufmerksamkeit schenken und sich schon gar nicht mit etwas, das als Wahrnehmung oder Erfahrung aufkommt, identifizieren. Alles was man wahrnehmen oder denken kann, ist nicht dauerhaft. Gedanken, Sinneseindrücke, Gefühle finden alle im (T)Raum Ihres Bewusstseins statt. Deswegen sind sie nicht dauerhaft. Es sind Empfindungen. Deren Natur ist es, vergänglich zu sein und so kommen und gehen sie. Nichts davon wird bei Ihnen bleiben. Nach was auch immer Sie greifen können, kann nicht ewig bei Ihnen bleiben. Das so easy zu sehen funktioniert aber erst, wenn keine traumatischen Anteile bzw. seelische Verwundungen mehr aktiv sind. Sich selbst ständig als „Problem“ wahrzunehmen, wird vielen Menschen irgendwann zum Verhängnis bzw. die Aufarbeitung von alten Themen kann auch in eine Sucht oder Ablenkung abdriften, um auch wieder in der Opferrolle zu verharren und nicht ins Handeln kommen zu müssen. Auch kann es zu einer Anhängerschaft ausarten, durch die sich dann auch wieder nur im Kreis gedreht wird und an etwas festgehalten wird, das ab einem bestimmten Punkt nicht mehr weiter bringt. Ein guter Indikator dafür sich von dieser Phase loszulösen ist, wenn man bemerkt, dass man nichts mehr braucht und es einen zu viel Energie kostet, die einem bei den eigenen Vorhaben, die man jetzt endlich angeht, fehlt. Am besten ist es, wenn man den Zustand kennen und lieben gelernt hat, auch mal auf sich selbst zurückgeworfen zu sein und darin kein Problem mehr zu sehen. Das ist der optimale Ausgangspunkt. Um dorthin zu kommen, kann es sinnvoll sein im Bereich Trauma zunächst an einigen Ihrer Themen zu arbeiten, die Sie daran hindern sich Ihrer Berufung zu nähern.
Irgendwann ist es gut damit anzufangen sich hauptsächlich einfach darauf zu fokussieren, was einen selbst ausmacht, um endlich ins Handeln zu kommen, wenn auch nur in kleinen Schritten. Wenn man solange wartet bis man irgendeinen utopischen perfekten Zustand erreicht hat, kommt man nur schwer konstant ins Tun.
Sie können sich natürlich immer Begleitung und Unterstützung holen. Einen Wegweiser, der Ihnen Anstöße gibt, die Türe öffnet, weil er diese Veränderung schon selbst durchgemacht hat. Auf meinem eigenen Weg habe ich mir an holprigen Punkten auch immer wieder resonierende Begleiter, die mich ein Stück meines Weges unterstützt haben gegönnt, da ich es mir wert war und vorankommen wollte.
Ich kann es nicht oft genug sagen: Es wird allerdings kein externer Retter von Außen kommen, auf den Sie nur warten müssen bis Sie endlich selbst loslegen können. Jemand von Außen, der Sie aus Ihrer Situation befreit, von dem Sie Ihre nächsten Schritte abhängig machen können und der Ihnen das Leben beschert, das Sie sich wünschen. Die Verantwortung müssen Sie immer selbst übernehmen und die Schritte auch selbst gehen.
Das ist auch der Grund warum die meisten Menschen in Wirklichkeit gar nicht frei sein oder etwas verändern wollen – weil sie dann die volle Verantwortung für sich tragen müssten. Da scheint es bequemer sich ständig über das eigene Gefängnis und dessen Begebenheiten darin aufzuregen und die Schuld dafür weiterzureichen. Was meine ich mit Freiheit in diesem Zusammenhang? Es bedeutet nichts anderes als eine Wahl zu haben. Nicht mehr zu müssen, aber zu können!
Es hängt nur von einer Person ab ins Handeln zu kommen. Sie müssen die Veränderung sein, die Sie sich wünschen. Außen zeigt sich immer nur was Innen ist.
Eine reine Veränderung im Außen, bei der zuvor nicht eine innere Veränderung stattfand, z.B. ein Ortswechsel, Jobwechsel, Partnerwechsel, Sport, neue Hobbys, Workshops, andere Ernährung, andere Gewohnheiten, neue Selbstdarstellung und Bestätigung, weitere Ego Titel, mögen eine kurze Ablenkung sein.
Ihre unbewussten Themen nehmen Sie jedoch immer mit. Erst nach der innerpsychischen Auseinandersetzung mit sich selbst, steht Ihnen das Tor zur äußeren Entfaltung offen. Manche Blockaden sind so tückisch, dass Begleitung von Außen wirklich sehr gewinnbringend und beschleunigend sein kann.
Ich unterstütze Sie gerne hierbei und zeige Ihnen wie der Selbstboycott, der Sie hemmt Ihre nötigen Schritte zu gehen, endlich aufhört.
Isabel Erhardt
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